Seit 30 Jahren biologische Reinigung

Dank kluger und vorausschauender Planung ist die Technik auf dem neuesten Stand

Am 16. Dezember 1993 nahm nach kurzer Anlaufphase die biologische Abwasserbehandlung auf der Kläranlage Schwerin-Süd ihren Betrieb auf. Noch heute entspricht diese Ausbaustufe dank kluger und vorausschauender Planung dem Stand der Technik.
Der Blick aus der Vogelperspektive auf das Gelände der Abwasserentsorgung, Foto: Jörn Lehmann

Schwerin-Süd • Britta Dumke, heute Gruppenleiterin Abwasser bei der WAG, begleitete 1993 als junge Mitarbeiterin (Foto unten) in der Verfahrenstechnik eine nahezu revolutionäre Veränderung. „Ende der 1980er-Jahre begann die Planung für die biologische Reinigungsstufe. Am 11. Oktober 1991 erfolgte die Grundsteinlegung. Knapp zwei Jahre später, nach Fertigstellung der technischen Anlagen, starteten wir mit dem Einfahrbetrieb“, erinnert sie sich.

Dieser Prozess verlief optimal und die mikrobiologische Aktivität setzte schneller ein als erwartet. Mit Beginn dieser fortschrittlichen Abwasserbehandlung überführte die Schweriner Abwasserentsorgung (SAE) den bisherigen mechanischen Reinigungsprozess in Schwerin-Süd in ein neues Zeitalter. Gleichzeitig stellte die SAE den Betrieb auf der Anlage in der Börnhövedstraße ein. Dort war mit 12.000 Kubikmetern ein Drittel des Schweriner Abwasseranfalls mechanisch gereinigt worden. „Durch die chemische Fällung hatten wir an diesem Standort bereits einiges getan, um Kohlenwasserstoffverbindungen und Phosphor zu reduzieren und so aktiv den Gewässerschutz voranzut reiben“, sagt Britta Dumke.

Später folgten Maßnahmen, um Abluft und Schlamm zu behandeln und den relativ hohen Eigenbedarf an Energie auf der Kläranlage zu reduzieren. „Wir haben die Zukunft im Blick und identifizieren Potenziale, um die Kläranlage zu optimieren und weiterzuentwickeln. Die nächste Herausforderung ist die vierte Reinigungsstufe.“ Damit könnten Arzneimittelrückstände, Mikroplastik oder Hormone dem Abwasser entzogen werden. „Derzeit laufen Untersuchungen, was zu tun ist, um solche Belastungen generell zu vermeiden oder sie bei akzeptablen Kosten zu eliminieren“, so Britta Dumke.

maxpress/ba

Britta Dumke, heute Gruppenleiterin Abwasser bei der WAG, als junge Mitarbeiterin 1993, Foto: SAE