Bei den guten Vorsätzen nicht egoistisch denken

Im neuen Jahr den eigenen Plastikverbrauch einschränken

Schwerin • Endlich mal Yoga machen, fünf Kilo abnehmen, italienisch lernen, den „Zauberberg“ lesen – fast jeder hat seine ganz eigenen guten Vorsätze für das neue Jahr. Für sich selbst zu sorgen und der eigenen Gesundheit etwas Gutes zu tun, ist zwar eine gute Idee, doch was ist mit den Nächsten?

Wie wäre es denn dieses Mal mit einem Vorsatz, der möglicherweise der ganzen Gesellschaft – oder sogar der Menschheit – und Umwelt etwas Gutes tut? Ein erster Schritt wäre es doch, den eigenen Plastikkonsum zu überdenken und einzuschränken.
Denn Plastik ist ein Problem, das auch die Lebenshauptstadt betrifft. 80 bis 150 Teile aus Kunststoff lassen sich an den Ostseestränden pro 100 Metern finden, 75 Prozent bestehen aus Plastik. Ein Großteil der Abfälle gelangt vom Landesinneren ins Meer: Tüten, Verpackungen, Plastikflaschen und Zigarettenkippen. Auch an den Ufern des Schweriner Sees ist die Müllbelastung extrem hoch. Die Vermüllung beginnt „vor der eigenen Haustür“.
In Schwerin gibt es inzwischen viele Initiativen, die gegen die Verschmutzung durch Plastik kämpfen. Neben dem traditionellen Frühjahrsputz, zu dem der SDS jedes Jahr aufruft, laden auch die Umweltfreunde und Gewässerretter des Naturschutzbundes zu regelmäßigen Müllsammelaktionen ein.
Mit einer eigenen Mehrwegbecherkampagne „Einmal ist keinmal. Denk Mehrweg!“ ruft die Landeshauptstadt Schwerin dazu auf, dem Wegwerfbecher die kalte Schulter zu zeigen und einen Mehrwegbecher zu nutzen. In fünf Geschäften – der KostBar, dem Kreativ Kaufhaus, Miss Törtchen, der Mühlenbäckerei und der Bäckerei Zander – gibt es für Mehrwegbecher-Nutzer außerdem besondere Konditionen. Und mit Rabatten, Bonuskarten und anderen Vorteilen dürfte es doch ganz leicht fallen, den Mehrwegbecher immer dabei zu haben.
Darüber hinaus sollte sich jeder fragen, wo er im Alltag Plastikmüll vermeiden kann – zum Beispiel Stoffbeutel oder Einkaufsnetze (Foto unten) zum Einkaufen verwenden, überflüssige Verpackungen vermeiden, am besten unverpackte Lebensmittel kaufen und selbst kochen, Nachfüllpackungen nutzen. Also, warum nicht gleich im Januar damit anfangen und lieber Teil der Lösung, als Teil des Problems sein?

BU: Leider traurige Realität. Plastikbecher und Verpackungen bleiben zum Beispiel nach einem Picknick im Grünen zurück. Fotos: maxpress/Wikipedia