Naturnahe Staudenpflege in der Landeshauptstadt
Die Pfelge erfolgt von März bis Oktober in regelmäßigen Abständen

Wer den Franzosenweg entlang spaziert, trifft auf einen besonderen Ort: Der großzügige Ufergarten fügt sich mit seinen Stauden, Farnen und Gräsern harmonisch in die Landschaft am Wasser ein. Naturnah bepflanzt, stammt er aus der Zeit der Bundesgartenschau 2009 und wird, wie weitere Staudenflächen, mit viel Fachwissen und Engagement vom SDS gepflegt.
Schwerin • Diese Pflege erfolgt ganzjährig und im Einklang mit dem natürlichen Rhythmus der Pflanzen. Das Beet am Franzosenweg lebt von seiner Vielfalt: Hohe Stauden, Gräser und Farne schaffen ein lebendiges, strukturiertes Miteinander. Viele der Pflanzen stammen aus schattigen Wald- und Uferhabitaten. Besonders im Frühjahr setzen Zierlauche farbige Highlights, bevor im Sommer ein zurückhaltendes, aber bewegtes Pflanzbild dominiert. Die Pflege erfolgt von März bis Oktober in regelmäßigen Abständen. Bereits zu Beginn des Frühjahrs werden Stauden und Gräser zurückgeschnitten, Pflanzen geteilt und Flächen ausgelichtet. Im Mai folgt eine gezielte Düngung mit Langzeit-Staudendünger und Hornspäne.
Während der Sommermonate wird verwelktes Laub entfernt, die Wege freigeschnitten, das Schnittgut konsequent abgeräumt und in Trockenphasen zusätzlich gewässert, um die Pflanzengesundheit langfristig zu sichern. Ein besonderer Aspekt der naturnahen Staudenpflege zeigt sich im Herbst: Verblühte Stauden und Gräser bleiben über den Winter bewusst stehen. Sie bieten vielen Insektenarten Nahrung und Schutz und setzen auch in der kälteren Jahreszeit ästhetische Akzente. Erst im Frühjahr, wenn die neue Vegetationsperiode beginnt, wird wieder zurückgeschnitten. „Insgesamt betreuen wir rund 4.900 Quadratmeter Staudenflächen im Stadtgebiet, darunter auch die intensiv gepflegten Pflanzungen an der Schlosspromenade und am Pfaffenteich“, sagt Oliver Kuhn, Sachgebietsleiter Grünanlagenunterhaltung beim SDS.
Auch hier gilt: Jede Fläche hat ihre eigene Dynamik, ihre Standortanforderungen und eine ganz bestimmte Ausstrahlung. Was für viele Bürgerinnen und Bürger wie eine natürliche Begrünung wirkt, ist in Wirklichkeit das Ergebnis sorgfältiger Planung, regelmäßiger Pflege und viel Fachkenntnis. Naturnah bedeutet dabei nicht „sich selbst überlassen“, sondern ökologisch wertvoll, durchdacht und angepasst an die Anforderungen eines urbanen Lebensraums. So bleiben die Staudenflächen Orte zum Verweilen, Erleben und Durchatmen.
