Lernplattform verbindet Lehrer und Schüler

24 Schweriner Schulen erhalten lernförderliche IT-Infrastruktur und ermöglichen modernen Unterricht

Schulleiterin Anett König lässt sich von Matthias Effenberger (r.), Kai Riedel und Enrico Epkes (1., 2. v.l) den digitalen Unterricht in der Heinrich-Heine-Schule erläutern
Schulleiterin Anett König lässt sich von Matthias Effenberger (r.), Kai Riedel und Enrico Epkes (1., 2. v.l) den digitalen Unterricht in der Heinrich-Heine-Schule erläutern, Foto: maxpress

Schwerin • Die ersten Schweriner Schulen sind bereits im digitalen Zeitalter angekommen: interaktive Tafeln, Whiteboards und Tablets sind hier nun Teil des Unterrichts. Gerade in Zeiten der Corona-Krise hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, digitales Lernen und Lehren zu fördern und den Schülern im Land digitalen Unterricht zu ermöglichen.

An der Regionalen Schule „Weststadt- Campus“ sowie der Grundschule „Campus am Turm“ wurde der Unterricht bereits um die digitalen Möglichkeiten erweitert. Doch was heißt das genau?
„Der Aufbau eines digitalen Schulalltags erfordert neben entsprechender Lehr- und Lernmethoden zunächst die bauliche und infrastrukturelle Ertüchtigung der Schulgebäude”, betont Kai Riedel, Projektkoordinator Schul-IT der KSM.

„Dazu gehören die Bereitstellung einer stabilen, leistungsfähigen Netz- und Serverinfrastruktur, WLAN-Hotspots im gesamten Schulgebäude sowie die Verlegung der Anschlüsse. Nach und nach werden also alle Schulen einen Glasfaserbreitbandanschluss erhalten. Wir sprechen hier von einem zeitlichen Vorlauf von bis zu zwei Jahren, je nach Ausgangslage in der Schule“, ergänzt Enrico Epkes, KSM-Berater Schul-IT.
Mit dem so genannten „DigitalPakt Schule“ unterstützen der Bund und das Land die Schuldigitalisierung. Die Umsetzung soll bis 2024 erfolgen. „Mit der Realisierung der John-Brinkmann-Grundschule im Februar sowie der Heinrich-Heine-Grundschule in den Sommerferien wurden insgesamt 32 interaktive Tafeln, 227 hochmoderne PC/Notebooks sowie 32 Beamer und Displays sowie 66 WLAN-Hotspots in 50 Klassenzimmern eingerichtet“, so Kai Riedel weiter.

Und das ist noch nicht alles: Um die Lehr- und Lernmethoden digital umzusetzen, wurde mit Schuljahresbeginn die Lernplattform „itsLearning“ bereitgestellt. Mediale Angebote lassen sich hier leicht einbinden. Lehrer können so nicht nur Arbeitsblätter und Materialien online stellen, sondern auch die Kurse abwechslungsreich gestalten. Das fördert das individuelle, kooperative und kommunikative Lernen der Schüler.

„Mit unserem ganzheitlichen Konzept für lernförderliche IT-Infrastruktur in Schwerin sind wir Vorreiter auch in MV“, so KSM-Vorstand Matthias Effenberger.

Nele Brinkmann, 16 Jahre, Schülerin
Nele Brinkmann, 16 Jahre, Schülerin, Foto: maxpress

An der Schule in Neumühle sind die 7. bis 10. Klassen jetzt iPad-Klassen. Die meisten Mitschriften können also digital gemacht werden. Lehrbücher und viele Hilfsmittel sind ebenfalls digital. Einige Lehrer nutzen die Technik bereits regelmäßig im Unterricht. Viele haben Freude dabei und gestalten den Unterricht interessant. Andere nutzen diese Möglichkeiten jedoch gar nicht. Gerade während der Corona-Zeit habe ich von den Vorteilen der Digitalisierung leider wenig mitbekommen. Die Aufgaben wurden uns per E-Mail gesendet, was relativ unübersichtlich war. Online- Unterricht über Zoom fand für die iPad-Klassen statt, die anderen Klassen haben deutlich weniger Onlinestunden bekommen. Einzelne Fächer konnten nicht unterrichtet werden. Dies hing jedoch stark vom jeweiligen Lehrer ab.

Clara Rothe, 19 Jahre, künftige Studentin
Clara Rothe, 19 Jahre, künftige Studentin, Foto: maxpress

Das Goethe- Gymnasium war vermutlich die erste Schule, die die Vorteile der Digitalisierung erfahren durfte. Vom alten, fast verfallenen Plattenbau zum langersehnten Neubau. Zugegebenermaßen kam mir die Schule nun fast futuristisch vor. Es machte Spaß, mit den Smartboards zu arbeiten. Jetzt mussten wir bei Vorträgen nicht aufwendig sämtliche Geräte miteinander verbinden, um einfach nur eine PowerPoint Präsentation aufzurufen und konnten dadurch viel Zeit sparen. Dass Schüler den Lehrkräften manchmal helfen mussten, mit den Geräten umzugehen, habe ich als positiv in Erinnerung. Es gab sogar ein paar Sympathiepunkte, wenn auch mal der Lehrer nach Hilfe gefragt hat.