Die Stadtwerke Schwerin schützen seit zehn Jahren die Moore

Schelfvoigtsteich wird unabhängiger von den starken Wasserstands-Schwankungen

Das im September errichtete Bauwerk wirkt unscheinbar und klein, hat aber eine große Wirkung.
Landesforst und Stadtwerke präsentieren das in diesem Jahr erstmalig als Gemeinschaftsprojekt mit dem Zoo Schwerin finanzierte Projekt am Schelfvoigtsteich, Fotos: SWS

Schelfwerder • Das im September errichtete Bauwerk wirkt unscheinbar und klein, hat aber eine große Wirkung. Durch die Errichtung einer Spundwand im Entwässerungsgraben wird der Schelfvoigtsteich mit seinen angeschlossenen Kalkflachmooren unabhängiger von den starken Wasserstands-Schwankungen der Schweriner Seen. Ausgeglichene Wasserstände im Moor sorgen für den Erhalt und die Verbesserung der Lebensbedingungen selten gewordener Tier- und Pflanzenarten. Darüber hinaus wird die Freisetzung klimaschädlicher Gase eingeschränkt.

Das Engagement der Stadtwerke Schwerin für die Wiedervernässung von Moorflächen in Kooperation mit der Landesforst Mecklenburg- Vorpommern wird in diesem Jahr bereits zehn Jahre alt. Einen wichtigen Anteil an dem langjährigen Moorschutz- Engagement der Schweriner Stadtwerke haben jene Kunden, die einen speziellen Klima-Tarif gewählt haben. „Als regionaler Versorger haben wir eine Verantwortung für unsere Region. Mit den Klima-Produkten bieten wir unseren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, über die finanzielle Beteiligung an der Stiftung ‚UmWald‘ den Klimaschutz in unserem Land mit uns gemeinsam voranzubringen“, freut sich Dr. Josef Wolf, Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerin.

In den vergangenen Jahrzehnten – insbesondere in den 1960er-/70er-Jahren – wurden Moorflächen stark entwässert, denn damals war es wichtig, sie für die Landschaft kultivierbar zu machen. Doch dies lässt den Torf schwinden und ist mit der Emission erheblicher Treibhausgasmengen und vielfältigem weiteren Umweltschaden verbunden. Die Gesamt-Emissionen aus Mooren in MV werden derzeit auf rund sechs Millionen Tonnen CO2 pro Jahr geschätzt. Sie machen damit ein Drittel der gesamten Emissionen des Bundeslandes aus. Ein Umdenken ist daher dringend geboten. Umso besser, wenn Kräfte zur Bewältigung dieser Mammutaufgabe gebündelt werden.

Daher haben am Schelfvoigtsteich der Schweriner Zoo und die Stadtwerke Schwerin in diesem Jahr erstmalig eine Moor-Revitalisierung gemeinsam finanziert. Schließlich sind Moore nicht nur klimarelevant, sondern auch wertvolle Lebensräume für mittlerweile selten gewordene Arten.

SWS/Julia Panke