Moderne Technik spürt Schäden auf

367 Kilometer langes Rohrnetz für Schweriner Trinkwasserversorgung wird regelmäßig überwacht

Schwerin • Um Wasserverluste zu vermeiden, kontrolliert die WAG regelmäßig das 367 Kilometer lange Rohrnetz in Schwerin. Investitionen und langfristig geplante Wartungsarbeiten tragen dazu bei, die Versorgungssicherheit auf hohem Niveau zu gewährleisten.

Schon an den Schweriner Wasserwerken Mühlenscharrn und Pinnow fangen die Kontrollen an. „Ausgangsmessungen weisen bei Schäden im Rohrnetz höhere Werte auf und geben uns den Hinweis, dass irgendwo im Leitungssystem ein Loch ist“, sagt Rohrnetzmeister Guido Brügmann. „Sind die Defekte gering, nimmt der Boden das Trinkwasser auf. Erst bei Havarien ist Wasser an der Oberfläche zu sehen. Beim Rohrbruch sprudelt es förmlich“, weiß WAG-Mitarbeiter Benjamin Walter. Damit es nicht so weit kommt, sind er und seine Kollegen ganzjährig in Schwerin unterwegs, um vorsorglich sozusagen ein „Ohr“ an die Leitungen zu legen. „Mit Hilfe so genannter Datenlogger sind wir in der Lage, bislang nicht entdeckte Rohrbrüche aufzuspüren.“ Die gerade Mal handgroßen Geräte funktionieren wie ein Mikrofon und werden nach einem Wartungsplan auf Schieber und Hydranten aufgesetzt. Sie zeichnen mögliche Austrittsgeräusche auf. Das geschieht nachts zwischen 2 und 4 Uhr in der verbrauchsarmen Zeit, in der etwa 80 Kubikmeter Wasser abgenommen werden. Nach zwei Nächten werden die Logger abgenommen und die Daten ausgelesen sowie dokumentiert. Um das 367 Kilometer lange Versorgungsnetz zu überprüfen, veranschlagen die WAG-Mitarbeiter drei Jahre. In gefährdeten Bereichen, wie beispielsweise der Lärchenallee oder der Joh.-R.-Becher-Straße, erfolgen häufiger Kontrollen. „Im Schnitt werden wir drei bis vier Mal pro Jahr fündig. Das ist nicht viel und zeugt von der großen Stabilität unseres Versorgungsnetzes. Gibt es ein Leck, dann können wir durch schnelles Eingreifen größere Wasserverluste verhindern“, so Guido Brügmann. Gelegentlich auftretende Befürchtungen, dass bei der Rohrnetzüberwachung sensible Kundendaten aufgezeichnet werden, entkräften die WAG-Mitarbeiter überzeugend. Die Datenlogger sind ausschließlich auf Strömungsgeräusche beim Wasseraustritt aus Leitungen programmiert. „Weder das Verbrauchsverhalten noch andere Werte werden aufgezeichnet“, versichert Rohrnetzmeister Guido Brügmann.

ba