Grünkohl gegen Kohldampf

Norddeutsche Palme kommt von Januar bis März auf den Tisch

Schwerin • Viele regionale Produkte sind Superfoods. Grünkohl zum Beispiel ist bereits seit 500 Jahren ein Gemüse, das vor allem zwischen Januar und März gesundheitsbewusste Esser anzieht. Auch zu deftigen Gerichten passt der winterliche Kohl sehr gut, denn er unterstreicht zusätzlich die Frische der Mahlzeit und sättigt jeden Gast, der ordentlich Kohldampf mitbringt.

Für das Immunsystem ist Grünkohl, als Kohlsorte mit dem höchsten Vitamin-C-Gehalt, eine Wohltat, die ruhig öfter mal auf den Teller kommen darf. Auch Vitamin K kommt darin vor. Dieses Vitamin spielt im menschlichen Organismus eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung und ist wichtig für Knochen, Nieren, Plasma und Bindegewebe. Zudem sind Provitamin A, Folsäure, Kalium, Kalzium und Magnesium im Grünkohl enthalten. Etwa acht Prozent des Tagesbedarfs an Ballaststoffen werden mit einer Portion (100 Gramm) abgedeckt. Grünkohl, auch Braunkohl oder Krauskohl genannt, soll außerdem entgiftend und entzündungshemmend wirken.

Ob im Holländischen Auflauf oder im Eintopf, ob mit Fisch, Ente, Bauernbratwurst oder Kasslernacken – Grünkohl wird ab jetzt im Altstadtbrauhaus wieder zu vielen Gerichten serviert, allerdings seperat, damit der frische Eigengeschmack nicht untergeht. „Wir achten sehr auf die regionale Bio-Qualität des Kohls”, verspricht Brauhaus-Chef Thomas Niendorf. Was die exklusive Zubereitungsart betrifft, verrät Küchenchef Christian Messe: „Unser Grünkohl ist eher deftig und wird nach traditionellem altdeutschen Rezept zubereitet. Rein gehört ordentlich Schweinefleisch, Fett und Schwarte, Brühe statt Wasser, Lorbeer und ganz wichtig: Piment. Abschmecken mit Salz, Pfeffer – fertig! Wir garen auf den Punkt, so dass der Kohl noch leicht Biss hat und die schöne Farbe bleibt.” Das Rezept hat er von seiner Mutter. Bis März wird nun ungefähr 1.500 Mal ein komplettes Grünkohl-Gericht im Altstadtbrauhaus gekocht. Ob mittags oder abends – die „norddeutsche Palme” passt immer. 

Juliane Brettmann