Ein gelungener Einstieg in die Zukunft

Schweriner Nahverkehr nimmt die neueste Generation der Mercedes-Benz-Busse in Betrieb

Schwerin • Es ist spannend, etwas Neues ins Rollen zu bringen. Das fand auch NVS-Busfahrer Igor Medwinski, als er am 25. Oktober in den Schweriner Morgen startete – am Steuer eines nagelneuen Mercedes-Busses. Dies ist der erste von 32 wegweisenden Neufahrzeugen des Schweriner Nahverkehrs. Sie sind sparsamer und umweltfreundlicher als ihre Vorgänger und dazu digital vernetzt. Anders ausgedrückt: Der Einstieg Richtung Zukunft ist geglückt.

So möchte jeder Fahrer die Frühschicht beginnen: Am 25. Oktober um 4.51 Uhr lenkte Igor Medwinski den werksneuen Stadtbus vom Betriebshof Haselholz zum Einsatz auf der Linie 7. Eine neue Fahrzeuggeneration, da kam Freude auf.
Noch mehr Freude werden die Fahrgäste haben. Für sie ist der Bus gespickt mit Neuerungen: Zum Beispiel wurde die Einstiegshöhe abgesenkt und es gibt zudem mehr Platz, vor allem für Eltern mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrer und Rollatornutzer. Sie profitieren besonders von den neuen Bussen: An der zweiten Tür – beim Gelenkbus auch an der dritten – gibt es nun je eine Rampe zum Ausklappen und drei Sondernutzungsflächen. Dazu wurden für mobilitätseingeschränkte Personen neue Sitzplätze eingebaut. Durch deren markantes Polsterdesign sind sie unübersehbar für alle reserviert, die auf sie angewiesen sind. Ein weiteres Highlight: Die Niederflurfahrzeuge sind die ersten serienmäßig hergestellten Busse mit LED-Scheinwerfern. Bessere Beleuchtung bedeutet mehr Verkehrssicherheit. Ebenfalls erstmals ab Werk: ein Computernetzwerk für alle elek­tronischen Geräte.
Im Mai 2016 präsentierte der NVS den Schwerinern zwei von insgesamt 32 neuen Mercedes-Benz-Bussen mit Citaro Euro VI Norm. Dabei handelte es sich um sogenannte Vorserienfahrzeuge, mit deren Hilfe Änderungswünsche für die Hauptserie berücksichtigt werden konnten.
„Einige Änderungen sind in Mannheim vorgenommen worden”, sagt Norbert Klatt, Geschäftsführer des Schweriner Nahverkehrs. „Zum Beispiel sind die Türsteuerung, ein zusätzlicher Klappsitz sowie die Halte­stangen beim Rollstuhlfahrerplatz in eine klappbare Lehne ausgetauscht worden.”
Nachdem die Busse in Schwerin angekommen waren, baute der NVS Fahrscheinautomaten und Bordrechner ein und überspielte die Software. Danach erfolgte die
Anpassung der Funkantennen und die Anbringung von unternehmensinternen Aufklebern, Piktogrammen und Liniennetzplänen. Den Abschluss bildete die technische Inbetriebnahme der Busse auf dem NVS-Betriebshof.

Schadstoffarm und reich an Technik

Die Neuanschaffung fördert das Verkehrsministerium des Landes mit über 60 Prozent. Schließlich besitzen die Dieselfahrzeuge aus Mannheim nicht nur eine zukunftsweisende Ausstattung, sie fahren auch in Sachen Umweltschutz auf der Überholspur: Allesamt erfüllen sie die strenge EURO-VI-Norm und dürfen den „Blauen Engel”, das Siegel für den Umweltschutz, tragen.
Neben mehr Komfort und weniger Schadstoffausstoß investiert der NVS auch in die digitale Vernetzung der Fahrzeuge.Auf Grundlage des Forschungsprojektes IP-KOM-ÖV – dem Internet-Protokoll-basierten Kommunikationsdienst – entstand der neue leistungsfähige und ethernetbasierte Netzwerkstandard IBIS-IP.
„In den Bussen werden Architektur und Verkabelung so vorbereitet, dass wir nach der Auslieferung schnell auf Systeme wie E-Ticketing, Fahrgastzählsystem oder Multimedia-Anwendungen erweitern können”, sagt Norbert Klatt. „So wird der Omnibus in Zukunft noch attraktiver.”       

mp/NVS