Endspurt in Lankow

Regionales Bildungszentrum ist moderner und größter Schulneubau in der Landeshauptstadt Schwerin

ügt sich der Baukörper harmonisch in die Lankower Landschaft ein
Die neue Schule aus der Vogelperspektive: durch die dunkle Klinkerfassade fügt sich der Baukörper harmonisch in die Lankower Landschaft ein, Foto: Frank Bodo Schulze

Lankow • Die Bildungslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern hat sich verändert. Auch in Schwerin hat sich einiges getan. Seit Juli 2020 gibt es das „Regionale Bildungszentrum der Landeshauptstadt Schwerin – Technik”. Und nicht nur der Name ist neu. Im komplett neuen Haus wird das Lernen durch die vielen neuen Möglichkeiten noch spannender. 1.700 Schüler sowie Auszubildende und 80 Pädagogen ziehen schon bald um.

Die Architekten Bastmann und Zavracky aus Rostock überraschten mit der Gestaltung eines Eingangsbereiches. Dieser ist nun sehr großzügig und einladend. Im lichtdurchfluteten Atrium erwartet die zukünftigen Schüler, Pädagogen und Gäste ein beeindruckender Panoramablick in die Umgebung. „Das neue Schulgebäude ist fast fertig. Die Übergabe an uns ist im vollen Gange“, freut sich Manuela Gabriel vom Fachdienst Bildung der Landes-hauptstadt Schwerin. Zusammen mit dem Zentralen Gebäudemanagement und der Schulleitung gab es im März ein Treffen, bei dem sich alle bereits zu diesem Zeitpunkt davon überzeugen konnten, dass der bisher größte Neubau in der Stadt sehr gelungen ist.

Beeindruckend sind vor allem die Funktionalität und Flächeneffizienz. Mehr als 40 Unter- richtsräume bieten den Schülern zukünftig eine moderne Lernumgebung. Werkstätten und Fachkabinette sind nun technisch auf dem neusten Stand. Das ZGM übernahm die Regie. Zusammen mit zehn Fachplanern und mehr als 40 hauptsächlich regionalen Handwerksbetrieben ist so das Schulgebäude entstanden. Das Ergebnis ist ein viergeschossiger Baukörper in traditioneller Massivbauweise mit einer Gesamtfläche von mehr als 12.000 Quadratmetern. Verwendet wurden nachhaltige und ökologische Materialien.

Der dunkle Klinker etwa lässt den Baukörper massiv erscheinen und stellt gleichzeitig einen Bezug zur unmittelbar benachbarten Lankower Stadtansicht her. Auch das technische Know-how kam nicht zu kurz: Rund 100 Kilometer verbaute Datenleitungen ermöglichen die technischen Nutzungen oder Anwendungen nach neuestem Standard. „Dies ist sehr wichtig für das Vorhaben ,Digitalisierung an Schulen‘ der Landeshauptstadt. Das Zentrale Gebäudemanagement konnte sehr gute Voraussetzungen dafür schaffen“, erläutert Klaus- Michael Schulz, Projektleiter im ZGM.

Im April übernimmt die Kommunalservice Mecklenburg AöR im Verbund mit der Schweriner IT- und Servicegesellschaft die Ausstattung und Einrichtung modernster Bildungssoftware. Darüber hinaus wurden Werkstätten für die berufsvorbereitende Bildung und Laborräume für den Chemie- und Physikunterricht der Fachgymnasiasten in das Gebäude mit integriert, genauso wie für die Gestaltungs- und Medientechnik sowie Labore und Fachkabinette für die weiteren Ausbildungsmöglichkeiten in den Bereichen Elektrotechnik, Informatik und Mechatronik.

Ab Mai wird dann auch das benachbarte Laborgebäude für die Berufsfelder Metall- und Fahrzeugtechnik umgebaut. Im Herbst erfolgt schließlich der Abriss des alten Schulgebäudes aus den 1970er-Jahren. Die Gesamtinvestitionen von rund 31 Millionen Euro werden zu 90 Prozent von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung finanziert. „Wir freuen uns auf eine Ausbildung auf höchstem Niveau und rechnen damit, die Schule bereits ab Mai nutzen zu können“, berichtet Petra Voß. „Wir haben lange darauf gewartet und hoffen auf einen baldigen Start des regelmäßigen Präsenzunterrichts im kommenden Ausbildungsjahr“, so die Schul-leiterin, die jetzt alle Hände voll zu tun hat.

Denn auch die Integration der Beruflichen Förderzentren, die zur Zeit noch in der Werkstraße 111 und Brahmsstraße 55 untergebracht sind, ist das Ziel. Dort werden junge Menschen im schulischen Alltag bei der Entwicklung und Nutzung ihrer Fähigkeiten für die Wahl ihres zukünftigen Weges unterstützt. Die sozialpädagogischen Angebote fördern den Ausgleich sozialer Benachteiligung und die Überwindung individueller Beeinträchtigungen. Davon profitieren insbesondere Schüler, deren Schulerfolg durch Probleme beeinträchtigt ist und deren Zukunft in Ausbildung und Arbeit gefährdet ist.

Und auch wenn sich an dieser Bildungseinrichtung alles um die Technik dreht, sollte der künstlerischen Anteil nicht vergessen werden, wie Klaus-Michael Schulz betont: „Die Erhaltung von Denkmälern und Kunstwerken im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt ist dem ZGM sehr wichtig. So wurde das Wandbild ,Pflanzen am Fluss‘ am Ostgiebel des alten Schulgebäudes vom Künstler Hans-Joachim Bruhn in mühevoller Kleinarbeit demontiert und an einem neuen Standort gesichert.“ Die Plastik „Schwebendes Paar“ vom Künstler Wieland Schmiedel soll ebenfalls erhalten werden. So entschieden das Kulturbüro und das ZGM nach Abstimmung mit dem Künstler vor Ort. „Auf der Terrasse vor der neuen Aula mit Blickrichtung in die Lankower Berge kommt es nun sehr schön zur Geltung”, kündigt Klaus-Michael Schulz an.

Reica Lindner

Regionales Bildungszentrum ist moderner und größter Schulneubau in der Landeshauptstadt Schwerin
V.l.: Nadine Bulz und Manuela Gabriel (FD Schulen), Klaus-Michael Schulz und Berge Dörner (ZGM), Frank Bodo Schulze (FD Schulen) und Petra Voß (Schulleiterin), Foto: ZGM

  

Auf das lichtdurchflutete Auf das Atrium ist das Neubauteam des ZGM besonders stolz, Foto: ZGM
Auf das Atrium ist das Neubauteam des ZGM besonders stolz, Foto: ZGM