Personalplanung erfordert Flexibilität

Kita gGmbH stellt das ganze Jahr lang kontinuierlich Pädagigische Fachkräfte in den Einrichtungen ein

24 neue Pädagogische Fachkräfte haben bisher im Jahr 2020 bei der Kita gGmbH begonnen
Anke Bruhn-Kokles, Pädagog. Leitung, Foto: maxpress

Schwerin • 24 neue Pädagogische Fachkräfte haben bisher im Jahr 2020 bei der Kita gGmbH begonnen. Im September starten zehn weitere Auszubildende durch. Damit haben die Personalplaner bereits ganze Arbeit geleistet. Zeit zum Durchatmen gibt es dennoch nicht – wie Anke Bruhn-Kokles, Pädagogische Leiterin der Kita gGmbH, im hauspost- Interview verrät.

hauspost: Was müssen Sie bei der Personalplanung alles bedenken?
Anke Bruhn-Kokles: Wir gucken jeden Monat, wieviele Kinder in welchen Einrichtungen einen Teilzeit- oder Ganztagsplatz haben. Aus der Belegung ergibt sich der monatliche Personalschlüssel. Davon wiederum hängen die Vollzeitstellen für Pädagogische Fachkräfte ab. Zudem variiert dieser Schlüssel – je nachdem, ob wir über Krippen-, Kindergarten- oder Hortkinder sprechen. Da wir unsere Erzieher natürlich nicht monatsweise einstellen, richten wir uns nach einem Durchschnitt für das Jahr. Sobald allerdings jemand lange krank wird oder schwanger ist, ist die Kontinuität in der Planung dahin.

hauspost : Wie meistern Sie diese Herausforderung?
Anke Bruhn-Kokles: Oft lassen sich kleine Lücken dadurch ausgleichen, dass eine 30-Stunden-Kraft zeitweise auf 35 oder 40 Stunden aufstockt. Aber das darf natürlich keine Dauerlösung sein, denn wer Teilzeit arbeiten möchte, hat ja einen Grund dafür. Gute Kommunikation ist wesentlich bei der der Personalplanung.

hauspost: Worauf achten Sie bei Bewerbern für den Erzieherberuf?
Anke Bruhn-Kokles: Natürlich zuerst auf die fachliche Eignung und dann auf Interessen. Viele Bewerber schätzen unsere vielfältigen Konzepte. Wir gucken dann, wer passt wohin und wo ist etwas frei. Das kann sich aus den genannten Gründen auch mal kurzfristig ändern. Wir und die Bewerber müssen flexibel sein. Das ist nicht einfach, aber schaffbar. Wir freuen uns, dass wir rund zehn Prozent männliche Erzieher haben. Was aber – geschlechterunabhängig – am Wichtigsten ist: dass es gut ausgebildete Menschen sind, die wir mit unseren Kindern zusammen bringen.

hauspost: Was raten Sie jungen Leuten, die eine Ausbildung zum Erzieher bei der Kita gGmbH anstreben?
Anke Bruhn-Kokles: Ein Kita-Praktikum zuvor wäre wichtig. In den Bewerbungsgesprächen zeigt sich oft, dass die Vorstellung vom Erzieherberuf doch von der Realität abweicht. Es ist eben nicht nur Spielen und Basteln mit den Kindern. Die Anforderungen an Pädagogische Fachkräfte steigen stetig: Sie müssen kontinuierlich beobachten, dokumentieren und begleiten. Darüber hinaus spielen Weiterbildung und eine stetige Auseinandersetzung zu erziehungswissenschaftlichen Themen eine große Rolle.

hauspost: Hat sich die Personalakquise in den vergangenen Jahren verändert?
Anke Bruhn-Kokles: Auf jeden Fall. Die Bewerber legen viel mehr Wert auf Work- Life-Balance als früher. Viele streben gar keine Vollzeitstelle mehr an. Und junge Bewerber sind sehr ehrgeizig. Sie sagen schon früh, dass sie noch studieren und Kita-Leitung werden wollen. Das ist engagiert, aber nicht für jeden ein realistisches Ziel.

hauspost : Viele Arbeitgeber klagen über Fachkräftemangel. Erhalten Sie genug Bewerbungen?
Anke Bruhn-Kokles: Grundsätzlich ja, aber in Sinne der Kinder eignet sich nicht jeder Bewerber. Umso mehr freuen wir uns über engagierte und gut qualifizierte Fachkräfte, die den Weg zu uns finden.

jpl