Leistungen des Krankentransportes europaweit ausgeschrieben
DRK führt für weitere 6 Jahre öffentlichen Krankentransport in Schwerin durch

Schwerin • Das Rettungsdienstgesetz M-V gibt vor, dass die Leistungen des öffentlichen Krankentransportes durch den Träger des bodengebundenen Rettungsdienstes europaweit ausgeschrieben werden müssen. Wie die Landeshauptstadt Schwerin mitteilt, hat sich in einem europaweiten, offenen Verfahren das DRK Schwerin erneut mit dem besten Angebot durchgesetzt.
Daher wurde das DRK seit dem 1.5.2025 für mindestens 6 Jahre erneut mit der Leistung beauftragt. Der Vertrag beinhaltet eine zweimalige Verlängerungsoption von jeweils zwei Jahren. Das Leistungsspektrum umfasst dabei den Einsatz von bis zu zwei Krankentransportwagen in der Zeit täglich von 7 bis 24 Uhr ab der Rettungswache des DRK in der Güstrower Straße. In dieser Zeit fallen die meisten Krankentransportfahrten in der Landeshauptstadt Schwerin an, sodass eine eigene Vorhaltung für diese Aufgabe bedarfsgerecht und wirtschaftlich ist. Krankentransporte sind Einsätze zum Transport von Patientinnen und Patienten, bei denen kein Notfall vorliegt, aber ein medizinischer Betreuungsbedarf während des Transportes erforderlich ist.
Krankentransporte müssen von einem Arzt oder einer Ärztin verordnet und in der Regel vor Antritt der Fahrt durch die jeweilige Krankenkasse genehmigt werden. Informationen erhalten alle Versicherten bei ihrer jeweiligen Kasse. Die Einsätze werden zentral durch die Integrierte Leitstelle Westmecklenburg bei der Berufsfeuerwehr Schwerin disponiert. Im Jahr 2024 wurden 3.208 Krankentransporte durch das DRK Schwerin durchgeführt, insgesamt fielen im Rettungsdienstbereich Schwerin ca. 4.000 Krankentransporte an. Daneben bieten etliche Beförderungsunternehmen in der Region Krankenfahrten (vergleichbar mit Taxifahrten) als Dienstleistungen an, die keine medizinische Betreuung umfassen und daher nicht dem Rettungsdienst zuzuordnen sind.
„Ich freue mich, dass wir die bislang erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem DRK Schwerin fortführen können. Wenn sich ein lokaler Anbieter in einem fairen und transparenten Verfahren durchsetzen kann, ist das auch immer eine Bestätigung für die hohe Qualität der Leistungserbringer in unserer Stadt“, sagt Oberbürgermeister Rico Badenschier. Über den öffentlichen Krankentransport hinaus würdigte Badenschier die enge Zusammenarbeit zwischen Landeshauptstadt und DRK zur Gewährleistung des Katastrophenschutzes. So werden vom DRK Schwerin u.a. ein Sanitätszug, Betreuungszug, Erkundungstrupp-Luft oder zwei Wassergefahrengruppen gestellt. Außerdem gewährleistet das DRK die Wasserrettung auf den Schweriner Gewässern.
„Das DRK Schwerin wird auch weiter ein verlässlicher Partner für die Patientinnen und Patienten sein“, bekräftigt Jens Leupold, Geschäftsführer des DRK Schwerin. „Mit unserem erfahrenen Personal und den speziellen Einsatzfahrzeugen können wir optimale Bedingungen dafür bereitstellen. Dass wir damit auch im Vergabeverfahren überzeugen konnten, sichert Arbeitsplätze und stärkt die Arbeit des DRK“, so Leupold.
Berufsfeuerwehr Schwerin gewährleistet weiterhin Notfallrettung
Die Notfallrettung im Gebiet der Landeshauptstadt Schwerin wird weiterhin vollumfänglich durch die Berufsfeuerwehr mit Unterstützung von Notärztinnen und Notärzten der Helios Kliniken Schwerin wahrgenommen. Hier fielen in 2024 allein etwa 17.000 Einsätze für die Rettungswagen an. Bei fast 5.000 Einsätzen davon wurde ein Notarzt oder eine Notärztin hinzugezogen.
Damit sind die Zahlen verglichen mit den Vorjahren weiterhin auf hohem Niveau. Dr. med. Ernst Golde, Ärztlicher Leiter des Schweriner Rettungsdienstes, appelliert an die Hilfesuchenden: „Bitte wählen Sie den Notruf nur, wenn wirklich ein Notfall mit schweren gesundheitlichen Schäden oder Lebensgefahr besteht. Denn sonst sind schnell alle Rettungswagen mit Einsätzen belegt und stehen ggf. nicht mehr kurzfristig für einen Unfall mit lebensgefährlichen Verletzungen oder einen Herzinfarkt zur Verfügung. Viele gesundheitliche Probleme lassen sich durch den eigenen Hausarzt, in der Kassenärztlichen Notdienstpraxis oder durch einen Hausbesuch des Kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes sogar besser versorgen. Oftmals kann damit auch eine Krankenhauseinweisung vermieden werden.“
Pressestelle LHS