Sportplatz soll Parkplatz werden?

Park & Ride-System für die Menge der Fahrzeuge nicht möglich

Für den Bau der Radsporthalle am Sportinternat muss die sportliche Nutzung des Stadions Lambrechtsgrund wohl erstmal weichen.
Anwohner befürchten eine verstopfte Von-Flotow-Straße sowie Staub und Erschütterungen, Foto: maxpress

Weststadt • Für den Bau der Radsporthalle am Sportinternat muss die sportliche Nutzung des Stadions Lambrechtsgrund wohl erstmal weichen. Der Vorsitzende des Stadtsportbundes in Schwerin, Malte Burwitz, ist über diese Pläne wenig amüsiert.

Während der Bauarbeiten für die Radsporthalle soll nach Vorstellung der Stadtverwaltung und der Lambrechtsgrund Betriebsgesellschaft das Stadion an der Sport- und Kongresshalle vorerst zum Parkplatz für Konzertbesucher und Sportbegeisterte werden. Denn mit dem Bau der Radsporthalle steht der bisherige Parkplatz neben dem Achteck nicht mehr zur Verfügung. Um für Volleyball- und Boxfans sowie vor allem für Konzertbesucher in der Sportund Kongresshalle einen Ausweich zu schaffen, soll die Rasenfläche abgedeckt und freigegeben werden.

Ein Park & Ride-System sei für die Menge der Fahrzeuge nicht möglich, so die Verkehrsplaner. Deshalb müsse der Fußballplatz für ein Jahr Parkplatz für rund 300 Fahrzeuge werden. Mindestens 40 Mal in zwölf Monaten wird der Platz dann angefahren, also fast jede Woche einmal. Nach derzeitiger Planung betrifft das auch die Bewohner in der Von-Flotow-Straße, denn der Verkehr wird über diese schmale Straße (Foto) auf den Ausweichparkplatz geführt. Ob weiterhin Parkplätze für Anwohner in der Von-Flotow-Straße zur Verfügung stehen, ist noch unklar und ob die Zuwegung für das Sportgymnasium beeinträchtigt sein wird, bleibt auch noch offen. Schon jetzt gibt es arge Bedenken gegen das Vorhaben. Leichtathleten fühlen sich ausgegrenzt, auch wenn die Laufbahn freigehalten werden soll. Für Speer- und Diskuswerfer ist die Nutzung für ihre Trainingseinheiten schlicht nicht vorstellbar. Die Anwohner machten ihrem Ärger über das Projekt auf einer Sitzung des Ortsbeirates Luft.

„Sie befürchten durch die vielen Autos Belastungen durch Lärm, Staub und Erschütterungen, die zu Schäden an ihren Häusern führen könnten“, berichtet Thomas Munzert, Ortsbeiratsvorsitzender der Weststadt. „Einige drohten, vor das Verwaltungsgericht zu ziehen.“ Der Direktor des Sportgymnasiums will sich erst nach den Festlegungen der Planer zum Vorhaben äußern. Auf der Ortsbeiratssitzung am 18. Mai wurde die Planung den Bürgern öffentlich gemacht. Jetzt stellt sich die Frage, ob auch eine andere Lösung in Betracht gezogen werden kann?

maxpress/wa