Der geradlinige Kollege

Hightech-Maschine zieht in kurzer Zeit exakte Linien

Kirsten Schindel schaut auf ihr Tablet und erinnert die Schüler, die auf dem Platz in der Weststadt die Sportstunde absolvieren, auf das grüne Gerät achtzugeben.
Nur wenige Handgriffe, wie das Einstellen der Linienbreite, muss SDS-Mitarbeiterin Kirsten Schindel am Markierungsroboter vornehmen, alles andere wird über eine App per Tablet gesteuert. Das spart Zeit, Kraft und Material, Foto: mp

Weststadt • Das grüne Gerät mit Antenne, Blinklicht und kleinen Rädern sieht ein wenig wie ein Mähroboter aus. Allerdings nimmt der „Turf-Tank-One“ – so seine Produktbezeichnung – kein Gras auf, sondern zieht die wichtigen Linien auf den städtischen Sportplätzen mit Naturrasen.

„Jeweils einmal die Woche ist die Maschine auf den fünf Flächen unterwegs“, erklärt Uwe Autrum, Leiter Grünanlagenunterhaltung den Einsatz der Hightech-Maschine. „Das Gerät erleichtert die Arbeit ungemein, denn während der Markierungsroboter die Grundlinien, den Mittelkreis oder den Strafraum mit neuer Kreidefarbe versieht, kann unsere Mitarbeiterin Kirsten Schindel andere Aufgaben erledigen.“

Die Mitarbeiterin freut sich, dass der automatische Roboter ihr schwere Arbeit abnimmt und Zeit spart. „Früher habe ich selbst den Markierwagen mit viel Kraftaufwand über den Platz geschoben, jetzt haben wir die Maschine und ich kann in der Zeit zum Beispiel die Grünpflege erledigen. Während der Markierungsroboter präzise über den Platz fährt, kann ich in Ruhe Laufbahnen von Wildkraut befreien, Sandgruben kontrollieren oder andere Wartungsaufgaben übernehmen. Das macht Spaß und ich kann mich auf die Technik verlassen.“

Eine knappe halbe Stunde benötigt der Roboter für die Markierung eines Fußballfeldes. Dabei braucht er die Hälfte der Farbe, die für das manuelle Ziehen der Linien erforderlich gewesen wäre. Ganz ohne menschliche Hilfe arbeitet der geradlinige Kollege allerdings nicht. Vor dem Einsatz wurden alle Plätze per GPS eingemessen und gespeichert. Am Ort des Einsatzes ruft Kirsten Schindel den entsprechenden Platz auf dem Tablet auf und schickt die Navigationsdaten an den grünen Roboter. Dann kann es losgehen. „Vor dem Start kontrolliere ich die Breite der zu ziehenden Linien. Die stelle ich auf zehn Zentimeter ein und checke den Ladezustand der Roboter-Batterie sowie den Füllstand des Kreidebehälters. Dann drücke ich auf ,Start‘ und das wars“, erzählt sie lachend.

maxpress/Steffen Holz