Mit Herzblut fürs Ehrenamt: Stefanie Marten von der DRK-Rettungshundestaffel

Die Schwerinerin liebt Vierbeiner und engagiert sich seit vielen Jahren

Wenn bei Stefanie Marten nachts das Telefon klingelt, ist sie schnell hellwach. Dann muss sie in wenigen Momenten den Einsatz für ihre Kollegen und sich planen und koordinieren.
Stefanie Marten in ihrer Einsatzkleidung beim Training im Gelände, Foto: maxpress

Schwerin • Wenn bei Stefanie Marten nachts das Telefon klingelt, ist sie schnell hellwach. Dann muss sie in wenigen Momenten den Einsatz für ihre Kollegen und sich planen und koordinieren. Als Leiterin der Rettungshundestaffel des DRK Kreisverband Schwerin wird sie gerufen, wenn Personen vermisst werden und eine Suchaktion startet – egal ob am Tag oder in der Nacht.

„Pro Jahr bekommen wir ungefähr 50 Alarmierungen“, sagt Stefanie Marten. „Dann fahren wir los zu den Suchorten, teilweise im ganzen Bundesland.“ Da sich alle Kollegen der DRKRettungshundestaffel ehrenamtlich engagieren, haben sie nicht immer die notwendige Zeit, um mitzufahren. „Wenn wir um fünf Uhr früh gerufen werden und nach Greifswald müssen, ist das für viele einfach nicht machbar. Alle haben einen Job und können nicht immer so spontan von der Arbeit fernbleiben.“

Das Team unterstützt die Polizei bei der Personensuche in Wald- und Wiesengebieten. „Unsere Hunde sind speziell für diese Gelände ausgebildet“, erzählt Stefanie Marten. Insgesamt zwölf Vierbeiner sind in der Staffel, die sie seit 2016 aufgebaut hat. „Meine erste Hündin Nahla habe ich seit 2014. Da habe ich sofort gemerkt, dass der Umgang mit Hunden Spaß macht.“ Später kam auch noch die Magyar-Vizsla Hündin Carlotta dazu, die auch in der Rettungsstaffel dabei ist. „Viel mit anderen Menschen in der Natur zu sein und ein gemeinsames Hobby zu haben, ist schön.“ Zweimal wöchentlich trainiert die DRKStaffel, die in ihrer Arbeit auf Spenden angewiesen ist, in wechselnden Gebieten rund um Schwerin. „Wir überlegen uns immer wieder Neues: Irgendwann kennen unsere Spürnasen schließlich die Wälder und alle Verstecke. Dabei brauchen wir Hilfe von Waldbesitzern, die uns Flächen zur Verfügung stellen.“

Zusätzlich zu den organisatorischen Aufgaben kommen für die 39-Jährige noch Seminare, Weiterbildungen und die Einsätze dazu. „Die ehrenamtliche Arbeit nimmt gerne auch mehrere Tage der Woche in Anspruch. Mitte November waren wir gerade bei einem viertägigen Camp auf Sylt und hatten eine tolle Zeit.“ In ihrer Freizeit fotografiert Stefanie Marten gerne und setzt dabei Landschaften gekonnt in Szene. „Zuerst lag meine Kamera jahrelang im Schrank. Doch auf Reisen wollte ich schöne Bilder machen und habe einfach angefangen.“ Ihre Vierbeiner kommen natürlich auch vor die Linse (Foto u.l.). Auf Instagram hat die engagierte Ehrenamtliche einen aktiven Kanal, auf dem sie viele Eindrücke vom Strand, Wald oder dem Urlaub mit ihren Hunden teilt – zu finden unter dem Namen „nahla_lotta“.

Mit ihrem VW-Bus verreist die Hundeführerin gerne in Europa. „Diesen Sommer war ich auf den Lofoten und habe die wunderbare Landschaft genossen. Ich mag Natururlaube und suche dabei die Entspannung. Außerdem vermeide ich es, im Hochsommer oder viel in Städte zu verreisen: Das tut Nahla und Carlotta nicht so gut.“

Damit ihre Hunde mit auf Reisen kommen können, muss vorher gut geplant werden. „Vor Jahren waren wir in Russland und da brauchte Nahla eine extra Impfung, um einreisen zu dürfen.“ Neben ihrem Job im Finanzministerium, den Hunden und dem Ehrenamt bleibt nicht viel Zeit für andere Aktivitäten. „Das ist auch gut so. Ich bin froh, so viel Freude in meinem Leben zu haben. Ins Ehrenamt habe ich mich damals einfach reingestürzt und bin seitdem dabeigeblieben.“

Seit 2013 ist die junge Frau beim DRK, hat zunächst im Sanitätsdienst begonnen. „Das lag mir, weil ich eine medizinische Ausbildung gemacht habe“, verrät sie. „Damals habe ich gefühlt alle Veranstaltungen mitgemacht: Als Sanitäterin war ich bei der Kelly Family, Roland Kaiser, beim UNICEF-Lauf oder dem Drachenboot-Festival. Ich wollte mich unbedingt engagieren“, sagt Stefanie Marten mit Freude. „Es gibt so vielfältige Aufgaben im Ehrenamt, die wichtig sind für die Gesellschaft: Entscheidend ist nur, dass man sich traut und dass man es macht.“

maxpress/mak

Stefanie Martens Magyar-Vizsla Hündin Carlotta
Stefanie Martens Magyar-Vizsla Hündin Carlotta, Foto: privat
Die Hundeführerin liebt die Natur. Hier beim Entspannen auf den Lofoten
Die Hundeführerin liebt die Natur. Hier beim Entspannen auf den Lofoten, Foto: privat